Vergewaltigungs-Prozess: Revision gegen Alves-Freispruch

Vergewaltigungs-Prozess: Revision gegen Alves-Freispruch

Barcelona (dpa) – Der Prozess wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung gegen den früheren Fußball-Profi Dani Alves könnte in eine dritte Runde gehen. Die Staatsanwaltschaft legte Revision gegen den Freispruch des gebürtigen Brasilianers ein, wie die Zeitung «La Vanguardia» unter Berufung auf die Justiz berichtete. Ob der Oberste Gerichtshof Kataloniens die Revision zulassen würde, war zunächst unbekannt.

Ein Berufungsgericht in Barcelona hatte Alves am vergangenen Freitag vom Vorwurf der sexuellen Aggression gegen eine junge Frau auf der Toilette einer Diskothek freigesprochen. Die mit drei Frauen und einem Mann besetzte Kammer hielt die Aussagen der jungen Frau für nicht ausreichend glaubhaft und hob einstimmig die Verurteilung des 41-Jährigen vom Februar vergangenen Jahres zu viereinhalb Jahren Haft und zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 150.000 Euro an die Frau auf. 

Alves gegen Millionen-Kaution frei

Der frühere Barça-Profi Alves hatte insgesamt 14 Monate in Untersuchungshaft gesessen und war nach der Verurteilung im März 2024 gegen eine Kaution von einer Million Euro auf freien Fuß gesetzt worden. 

Der 126-malige Nationalspieler Brasiliens, der in Europa unter anderem auch für den FC Sevilla, Paris Saint-Germain und Juventus Turin spielte, hatte bis zu seiner Festnahme in Mexiko beim Club UNAM Pumas gespielt. 

Für den Brasilianer gab es indes auch eine freudige Nachricht. Seine Frau Joana Sanz sagte spanischen Medien, dass sie schwanger sei.

Tiefpunkt für Alonsos Doublesieger: «Wir haben es verkackt»

Tiefpunkt für Alonsos Doublesieger: «Wir haben es verkackt»

Bielefeld (dpa) – Anführer Granit Xhaka lieferte sich ein heftiges Wortgefecht mit aufgebrachten Fans, Nationalspieler Robert Andrich kritisierte schonungslos. «Das ist mit Abstand das schlechteste Spiel in dieser Saison gewesen. Und das im wichtigsten Spiel. Wir haben es verkackt», sagte der Nationalspieler nach einem denkwürdigen Abend.

Spätestens nach dem Halbfinal-Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld ist klar: Die Herrlichkeit bei Bayer Leverkusen ist vorbei. Das Team von Starcoach Xabi Alonso ist vom unschlagbaren Doublesieger zu einer Mannschaft mit folgenschweren Fehlern geworden. «Fast nichts hat funktioniert», sagte der 43-Jährige ernüchtert.

Zweifel bei Wirtz und Alonso?

Die schwierigste Phase seit der vorletzten Saison fällt in eine Zeit, in der intensiv über die Zukunft des Trainers Alonso und von Offensiv-Zauberer Florian Wirtz spekuliert wird. Beide haben über den Sommer hinaus gültige Verträge in Leverkusen. Für beide gibt es aber auch hochklassige und zahlungskräftige Interessenten.

Die jüngsten Misserfolge in entscheidenden Spielen könnten Zweifel mit Blick auf die zukünftige Titelreife von Bayer 04 nähren – auch wenn Alonso versuchte, diese öffentlich auszuräumen.

«Unsere Entwicklung stoppt nicht, weil wir heute verloren haben», sagte er nach dem 1:2 in Bielefeld. Mannschaft und Verein seien trotzdem auf einem guten Weg.

Fakt ist: Dem Meister und Pokalsieger von 2024 droht eine Saison ohne Titel. Die letzte Chance ist die Bundesliga. Dort liegt Spitzenreiter FC Bayern München aber auch schon sechs Punkte vor den Rheinländern.

Taktik gegen Bielefeld sorgt für Verwunderung

Der im vergangenen Titelsommer europaweit gefeierte Alonso, der als Kandidat für die Nachfolge von Trainer Carlo Ancelotti bei Real Madrid gilt, muss sich längst auch unangenehme Fragen gefallen lassen. Nach dem Aus im Champions-League-Achtelfinale gegen die Bayern wurden Aufstellung und Taktik kritisiert.

In Bielefeld verwunderte die Herangehensweise ebenfalls. Anstatt auf die spielerischen Qualitäten zu vertrauen, agierte Bayer mit vielen langen Bällen. Leverkusen ließ sich in zahlreiche intensive Zweikämpfe verwickeln, statt den Gegner mit fußballerischer Finesse laufen zu lassen. Nur mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Ausnahme-Kicker Wirtz ist das nicht zu erklären.

Alonso: «Vielleicht war der Plan nicht gut»

«Unseren Fußball habe ich heute gar nicht gesehen», sagte Torwart und Kapitän Lukas Hradecky. «Vielleicht war der Plan nicht gut», räumte auch Alonso bei Sky ein.

Auf eine Generalkritik an seiner Mannschaft wollte sich der Baske aber nicht einlassen. «Diese Mannschaft hat uns viel gegeben», stellte Alonso vor allem mit Blick auf die historische vergangene Saison fest. Er kündigte an: «Wir bleiben auch in schweren Momenten zusammen. Das ist wichtig.»

Watzke: Russische Rückkehr kein Thema für UEFA

Watzke: Russische Rückkehr kein Thema für UEFA

Belgrad (dpa) – Europas Fußball-Spitzenfunktionäre um DFL-Boss Hans-Joachim Watzke sehen keinen Grund für eine Debatte zur Rückkehr Russlands in internationale Wettbewerbe. «Der Status quo hat sich nicht verändert. Es ist also kein Thema», sagte Watzke nach der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees in Belgrad der Deutschen Presse-Agentur. Über Russland sei bei dem Meeting nicht gesprochen worden. 

Eine mögliche Aufhebung der Suspendierung, die nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Frühjahr 2022 ausgesprochen wurde, gilt allerdings als schwelendes Thema mit Konfliktpotenzial – derzeit noch hinter den Kulissen.

Russland drängt auf eine Rückkehr auf die internationale Fußball-Bühne und hat dem Vernehmen nach auch in UEFA-Kreisen Verbündete vornehmlich aus osteuropäischen Ländern.

DFB-Haltung eindeutig

DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte die klare deutsche Haltung schon vor den Sitzungen in Belgrad klargemacht. «Fakt ist, dass sich an der Ausgangslage, die zur Suspendierung russischer Mannschaften geführt hat, leider nichts geändert hat. Unvermindert setzt Russland den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine fort», sagte er. 

UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin gilt als Pragmatiker in der Angelegenheit und hatte zuletzt wieder für eine Spielerlaubnis von russischen Jugendmannschaften argumentiert, um den Nachwuchsspielern Kontakte außerhalb Russland zu ermöglichen. Die UEFA hält sich auch bedeckt, da vom Weltverband FIFA und dem IOC für den olympischen Sport noch keine öffentlichen Signale für eine Aufhebung der Sperre kamen.

Neuendorf und Watzke vor Wahlerfolg

Bei der Generalversammlung der 55 europäischen Fußball-Verbände am Donnerstag kandidiert Watzke für eine zweite Amtszeit im UEFA-Exekutivkomitee. Sieben Plätze stehen für elf Bewerber zur Verfügung, eine Wahl des deutschen Funktionärs gilt als sicher. Neuendorf ist einer von vier Kandidaten für vier europäische Plätze im FIFA-Council, sein Verbleib in dem Gremium für weitere vier Jahre ist also eine Formalie. 

Interessant für die Russland-Frage ist der Abschied von Alexander Djukow. Der nationale russische Verbandschef kandidiert nicht mehr für das UEFA-Exekutivkomitee. Stattdessen könnte der ehemalige ukrainische Weltklassespieler Andrij Schewtschenko für eine Amtszeit von zwei Jahren in das Gremium einziehen. Djukow wollte sich nach der Exko-Sitzung in Belgrad auf dpa-Fragen nicht zur Situation des russischen Fußballs äußern. «Kein Kommentar», lautete seine mehrfach wiederholte Standardantwort.

Trotz Abstiegsnot: Holstein Kiel verlängert mit Trainer Rapp

Trotz Abstiegsnot: Holstein Kiel verlängert mit Trainer Rapp

Kiel (dpa) – Trotz des drohenden Abstiegs aus der Fußball-Bundesliga setzt Holstein Kiel weiter auf Trainer Marcel Rapp. Der Vertrag mit dem 45 Jahre alten Coach wurde vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2028 verlängert.

«Marcel Rapp arbeitet seit jetzt dreieinhalb Jahren sehr erfolgreich bei Holstein Kiel. Er hat eine klare Idee von Fußball, ist extrem akribisch und identifiziert sich voll und ganz mit dem Weg, den wir hier seit vielen Jahren leben», sagte Kiels Geschäftsführer Carsten Wehlmann zu der zu diesem Zeitpunkt unerwarteten Vertragsverlängerung.

Kiel belegt sieben Spieltage vor Saisonschluss den letzten Tabellenplatz und hat bereits fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang 16. Zuletzt zeigte der Aufsteiger gegen Heidenheim (1:3) und Bremen (0:3) schwache Leistungen.

Rapp als Aufstiegsheld

Rapp übernahm den Trainerposten in Kiel im Oktober 2021 als Nachfolger des zu Werder Bremen gewechselten Ole Werner. Im vergangenen Jahr führte er Holstein als ersten Club aus Schleswig-Holstein in die Erste Liga. Vor seiner Zeit an der Förde war Rapp im Nachwuchs der TSG Hoffenheim tätig.

«Der Verein hat sich auf vielen Ebenen extrem weiterentwickelt und wir befinden uns aktuell auf einer spannenden und herausfordernden Reise, die noch lange nicht zu Ende ist», sagte Rapp zu seiner Vertragsverlängerung.

Historisches Finale: «Mit ganz Bielefeld» nach Berlin

Historisches Finale: «Mit ganz Bielefeld» nach Berlin

Bielefeld (dpa) – Der Gedanke an das Finale von Berlin ließ Mitch Kniat breit grinsen. «Ich glaube, wir werden da mit ganz Bielefeld anreisen», sagte der Arminia-Trainer zu einer der größten deutschen Fußball-Sensationen seit Jahren. «Ich bin mal gespannt, ob es da so viele Hotelzimmer gibt, wie schon heute bei ‚Booking‘ gebucht wurden.»

Bielefeld wurde nach dem erstmaligen Finaleinzug der Club-Geschichte im DFB-Pokal zu einer einzigen Partymeile. Die frisch gedruckten T-Shirts der Pokalhelden brachten die historische Bedeutung des Erfolgs auf den Punkt. «In 120 Jahren von Bielefeld bis ins Finale von Berlin», prangte stolz auf der Brust der feierwütigen Arminia-Spieler. Den Doublesieger rausgeworfen, als erster Drittligist seit 24 Jahren das Ticket fürs Endspiel gelöst: Viel mehr geht nicht.

Kniats erster Gedanke nach Abpfiff: «Saufen»

Siegtorschütze Maximilian Großer kündigte an, ordentlich die Sau rauszulassen. Kniat, dessen erster Gedanke nach dem Abpfiff nach eigenen Angaben «Saufen» war, brach zur Feier des Tages eine persönliche Regel. Normalweise trinke er nie mit der Mannschaft Alkohol. Schließlich sei die Arbeit mit dem Team sein Beruf. «Aber heute lassen wir mal fünfe gerade sein. Dann ist Beruf und Euphorie mal ein bisschen zusammengemischt.»

Der 24. Mai soll nun für den ganzen deutschen Fußball geschichtsträchtig werden. Vor den Bielefeldern schafften es bislang drei Drittligisten ins Endspiel – zuletzt Union Berlin 2001 – noch nie gewann einer.

Auf dem Weg zum Sehnsuchtsort Olympiastadion verzweifelten vier Bundesligisten und ein Zweitligist an der Arminia. Mit jeder Runde wurde die Bielefelder Alm zur noch mehr gefürchteten Fußball-Festung. Dass diese selbst für den Meister – die Übermannschaft der Vorsaison von Startrainer Xabi Alonso – uneinnehmbar ist: Damit hatte wohl fast niemand gerechnet.

Bielefeld will das Alm-Gefühl mitnehmen nach Berlin

«Irgendwie passieren hier auf der Alm magische Sachen», sagte Außenbahnspieler und Torvorbereiter Louis Oppie und ergänzte mit Blick auf Berlin selbstbewusst: «Die Alm können wir nicht mitnehmen, aber das Gefühl können wir mitnehmen.»

Mit Mut, Einsatzbereitschaft und dem Glauben an die eigene Stärke wollen die Arminen auch das Finale angehen. Trainer Kniat lebt das vor – mit selbstbewussten Sprüchen, aber auch mit der richtigen Taktik gegen fußballerisch bessere Mannschaften.

Für den 39-Jährigen ist das Erreichte auch persönlich der mit Abstand größte Karriereerfolg. «Ich habe einmal mit Blumenthal gegen Schwachhausen gewonnen. Das war auch ganz gut. Aber ich glaube, das ist schon ein bisschen höher anzusiedeln», sagte Kniat und lächelte.

Bielefeld bald gegen Manchester oder Juve?

Im Moment des Triumphs blickte er auch auf schwerere Zeiten zurück. In seinen ersten Monaten in Bielefeld habe er den Namen «Kniat-Raus» gehabt, erklärte er in der ARD. «Das hat sich jetzt ein bisschen geändert. Aber auch jetzt darf man nicht durchdrehen.»

Der Coach, der zuvor den Blumenthaler SV, die zweite Mannschaft des SC Paderborn und den SC Verl trainiert hatte, könnte nun in der kommenden Saison Pflichtspiele gegen Manchester City oder Juventus Turin betreuen. Der Pokalsieg würde der Arminia einen Startplatz in der Europa League garantieren.

Die Fans sangen bereits von internationalen Reisen und auch Großer sagte zum Thema Europacup: «Ein Spiel, da ist alles möglich.» Eine Qualifikation würde den Drittliga-Aufstiegsanwärter auch finanziell in ganz neue Sphären heben.

Enorme Einnahmen für einen Drittligisten

Im DFB-Pokal kommt die Arminia bislang allein durch Prämien auf Einnahmen von rund 9,4 Millionen Euro. Gewinnt Bielefeld auch das Finale, wären es nochmal etwa 1,45 Millionen mehr. Hinzu kommen Zuschauereinnahmen.

Ans Konto wollte Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel aber erst einmal nicht denken. «Zum ersten Mal in Arminias Geschichte fahren wir nach Berlin. Das Finanzielle ist mir gerade auch egal», sagte er und lachte.

Finaleinzug reicht nicht: Nur Pokalsieger fix in Europacup

Finaleinzug reicht nicht: Nur Pokalsieger fix in Europacup

Düsseldorf (dpa) – Nach der Sensation gegen Bayern Leverkusen fährt Arminia Bielefeld nach Berlin – für einen Einzug in die Europa League aber muss der Fußball-Drittligist das DFB-Pokal-Finale auch gewinnen. Anders als früher gilt nämlich schon seit zehn Jahren die Regelung, dass nur der Pokalsieger fix einen internationalen Startplatz bekommt. Sollten die Arminen also am 24. Mai in Berlin das Endspiel verlieren, würden sie auch dann nicht in den Europacup kommen, wenn ihr Finalgegner sich bereits über die Bundesliga qualifiziert.

Das heißt im Umkehrschluss, dass andere Bundesligisten – aus eigenem Interesse – wohl nicht Bielefeld im DFB-Pokal-Finale die Daumen drücken. Denn nur wenn der Pokalsieger auch über die Bundesliga-Tabelle einen internationalen Platz bekäme, dann rückt der Tabellensiebte in den Europapokal nach.

Leverkusener Ärger: Xhaka-Disput mit Fans und Taktik-Rätsel

Leverkusener Ärger: Xhaka-Disput mit Fans und Taktik-Rätsel

Bielefeld (dpa) – Das überraschende Pokal-Aus von Titelverteidiger Bayer Leverkusen beim Fußball-Drittligisten Arminia Bielefeld wirkt nach. Für Aufsehen sorgten unter anderem Bilder von einem heftigen Wortgefecht zwischen dem wild gestikulierenden Mittelfeldspieler Granit Xhaka und den mitgereisten Fans nach dem 1:2 (1:2) im Halbfinale des DFB-Pokals am späten Dienstagabend. 

«Natürlich sind alle enttäuscht, und wir haben uns das anders vorgestellt. Das trifft uns alle, nicht nur die Fans», sagte Leverkusens Sportchef Simon Rolfes zu der Szene in der ARD. 

Verwunderung über Alonso-Taktik

Dem Doublesieger der vergangenen Spielzeit droht damit nun eine titellose Saison. In der Bundesliga liegt Bayer sechs Punkte hinter dem FC Bayern München, gegen den die Rheinländer auch in der Champions League ausgeschieden sind. 

In den entscheidenden Spielen gab es dabei auch immer Kritik an der Taktik von Trainer Xabi Alonso, der in der Vorsaison noch europaweit gefeiert worden war und der als Kandidat für die Nachfolge von Trainer Carlo Ancelotti bei Real Madrid gilt. 

«Das ist mit Abstand das schlechteste Spiel in dieser Saison gewesen. Und das im wichtigsten Spiel. Wir haben es verkackt», sagte Nationalspieler Robert Andrich unter anderem. Anstatt auf die spielerischen Qualitäten zu vertrauen, agierte Bayer beim Drittligisten vor allem mit vielen langen Bällen, was zu Verwunderung geführt hatte.

Einnahmen nicht deklariert? Ancelotti vor Gericht

Einnahmen nicht deklariert? Ancelotti vor Gericht

Madrid (dpa) – In Madrid hat ein Strafprozess gegen Starcoach Carlo Ancelotti begonnen. Die Anklage wirft dem 65-Jährigen Steuerhinterziehung vor. Sie fordert, den Fußballtrainer von Real Madrid zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten sowie zu einer Geldstrafe von mehr als drei Millionen Euro zu verurteilen. Ancelotti hat stets seine Unschuld beteuert. 

Dem Italiener wird vorgeworfen, in den Jahren 2014 und 2015 Steuern in Höhe von insgesamt 1.062.079 Euro nicht an den Fiskus abgeführt zu haben. Ancelotti hat stets seine Unschuld beteuert. «Ich bin nicht beunruhigt und vertraue der Justiz», sagte er kürzlich vor Journalisten. 

Auf die Frage einer Journalistin vor dem Gerichtsgebäude, ob er eine Vereinbarung mit der Anklage anstrebe, antwortete Ancelotti mit nein und verschwand im Gebäude, wie in einem von der Sportzeitung «As» verbreiteten Video zu sehen war. Bei früheren Steuerstrafverfahren gegen prominente Angeklagte hatten sich diese bisweilen für schuldig erklärt und im Gegenzug eine mildere Strafe bekommen. 

Für den Prozess vor der Audiencia Provincial von Madrid, was in Deutschland einem Landgericht entspricht, sind zunächst zwei Verhandlungstage terminiert. 

Die Anklage wirft Ancelotti vor, in den beiden Jahren als Real-Coach zwar sein Gehalt als Real-Trainer in der Steuererklärung angegeben, dem Fiskus aber seine Einnahmen aus Bildrechten verschwiegen zu haben. 

Staatsanwaltschaft sieht «komplexes und verworrenes Geflecht»

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft soll Ancelotti versucht haben, Einnahmen aus seinen Bildrechten durch ein «komplexes und verworrenes Geflecht von Treuhandgesellschaften und zwischengeschalteten Unternehmen» außerhalb Spaniens zu leiten, wie die spanische Sportzeitung «Relevo» berichtete. Die Anklage werte dies als eine Art Verschleierungstaktik.

Ancelotti hatte Real erstmals zwischen 2013 und 2015 gecoacht, bevor er 2016 vom FC Bayern München unter Vertrag genommen wurde. Die zweite Etappe von Ancelotti in Madrid begann im Sommer 2021.