Kanes ungestillte Titel-Sehnsucht – «Wäre ein großes Fest»

Kanes ungestillte Titel-Sehnsucht – «Wäre ein großes Fest»

München (dpa) – Die quälend lange Wartezeit von Harry Kane könnte heute endlich ein Ende haben. Englands Nationalmannschaftskapitän steht mit dem FC Bayern München kurz vor dem Gewinn seines ersten richtigen Titels. «Das wäre großartig! Vielleicht würde es ein paar Leute davon abhalten, darüber zu reden, dass ich noch keinen Titel gewonnen habe», sagte Kane lachend dem Fußball-Portal von Home of Sports. «Wenn es uns nach all der harten Arbeit und dem Engagement, das wir diese Saison investiert haben, gelingt, wäre es ein großes Fest.»

Damit Kane nach weit über 600 Vereins- und Länderspielen in anderthalb Jahrzehnten Profikarriere schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky) nach dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 die deutsche Meisterschaft bejubeln kann, müssen die Münchner ihre eigene Partie gewinnen. Zudem darf der vor der Ablösung stehende Titelverteidiger und Verfolger Bayer Leverkusen nicht zeitgleich gegen den FC Augsburg siegen. 

Hoeneß: Keiner hätte es mehr als Kane verdient

Die Titel-Geschichte von Kane ist einfach verrückt. Nachdem der Superstürmer mit Englands Nationalteam und Tottenham Hotspur nie einen Pokal gewinnen konnte, sollte es doch ein Selbstläufer werden, als er im Sommer 2023 für rund 100 Millionen Euro zum deutschen Serienchampion FC Bayern wechselte. Doch ausgerechnet in Kanes Premierensaison riss nach elf Meisterschaften nacheinander die Titelserie der Münchner. 

Mit dem deutschen Rekordmeister verlor die Nummer 9 vor zwei Jahren auch das DFL-Supercupfinale, flog zweimal frühzeitig aus dem DFB-Pokal und schied einmal im Halbfinale und in dieser Saison im Viertelfinale der Champions League aus. Gewinnt denn dieser Kane nie einen Pokal?

«Wenn wir die Meisterschaft gewinnen sollten, dann hat es keiner mehr verdient als er», sagte Ehrenpräsident Uli Hoeneß dieser Tage bei Sky. Kane winkt zudem erneut die Auszeichnung als Torschützenkönig. Der als Torjäger mit Einzel-Trophäen hochdekorierte Kane dürfte seinen Titel aus der Vorsaison erfolgreich verteidigen. Mit 24 Toren führt er vor dem Leverkusener Patrik Schick (18 Treffer). Er könnte als erster Profi der Bundesliga-Geschichte in seinen beiden ersten Spielzeiten direkt zweimal Torschützenkönig werden.

Müller vor 500. Bundesliga-Spiel

Anders als Kane ist das Bild von Thomas Müller mit der Meisterschale in den Händen ein Dauerbrenner. Zwölfmal gewann die im Sommer scheidende Club-Legende den wichtigsten nationalen Fußball-Titel – Rekord. Mit Meisterschaft Nummer 13 würde er die eigene Bestmarke verbessern, möglicherweise glückt ihm das gegen Mainz in seinem 500. Bundesliga-Spiel.

«Die Zahlen, die er hat, sind einfach beeindruckend. Man sieht seine Erfolge, aber auch die unglaubliche Anzahl an Spielen, Toren und Erfolgen. Man kann es gar nicht hoch genug hängen, es ist eine einzigartige Karriere», sagte Sportvorstand Max Eberl. Wo und ob Müllers Karriere nach seinem Bayern-Abschied im Sommer weitergeht, ist offen. Emotional wird die 13. und letzte deutsche Meisterschaft für den 35-Jährigen aber allemal.

Leipzig, Leverkusen, Lernen? Was Wagner ab Sommer plant

Leipzig, Leverkusen, Lernen? Was Wagner ab Sommer plant

Frankfurt/Main (dpa) – Glaubt man ihm selbst, hat Sandro Wagner noch keinen Plan für die nahe Zukunft ab Mitte Juni. Seit Freitag ist immerhin bekannt, was der ehemalige Topstürmer künftig nicht mehr machen wird: Julian Nagelsmann bei dessen Tätigkeit als Bundestrainer zu assistieren. Der bis zur WM 2026 gültige Vertrag wird nach dem Final Four der Nations League im Juni dieses Jahres beendet.

Und dann? Für den 37-Jährigen erscheint eine Vielzahl von Optionen realistisch. «In Ruhe» möchte Wagner nun nachdenken, was auf seine Tätigkeiten als Chefcoach in Unterhaching und Nagelsmann-Assistent beim DFB folgen könnte. Eine Auswahl.

Chefcoach in Leipzig?

Seit der Trennung von Marco Rose wird in Leipzig ein Trainer für die neue Spielzeit gesucht. Zsolt Löw soll den Job nur bis Saisonende machen. Wagner könnte als aufstrebender Coach ideal ins Konzept passen und mit Jürgen Klopp, der bei RB als Head of Global Soccer fungiert, zusammenarbeiten. Der Posten ist attraktiv, doch die Konkurrenz gilt als groß. Auch Oliver Glasner und Roger Schmidt wurden zuletzt gehandelt.

Nachfolger von Alonso oder Kovac?

Eigentlich haben Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund Trainer. Aber wie lange noch? Beim Noch-Meister aus Leverkusen bahnt sich ein Abgang von Erfolgstrainer Xabi Alonso an. Will der Meistermacher zu seinem ehemaligen Verein Real Madrid und dort auf Carlo Ancelotti folgen, würde Leverkusen den Wechsel wohl ermöglichen.

BVB-Coach Niko Kovac hat wie Alonso einen Vertrag bis 2026. Im Gegensatz zum Spanier geht es bei Kovac aber nicht darum, dass er von einem Topclub abgeworben werden könnte. Dortmund könnte den internationalen Wettbewerb der kommenden Saison verpassen. Es ist zumindest fraglich, ob sich Kovac bei einem solchen Ausgang halten könnte.

Rückkehr nach Hoffenheim

Wagner kennt den Club aus seiner aktiven Zeit, als er 2016 und 2017 für die TSG stürmte. Der derzeitige Trainer Christian Ilzer könnte nach einer holprigen Saison im Sommer in Bedrängnis geraten. In dieser Konstellation stellt sich die Frage, ob Hoffenheim bei Wagner überhaupt Chancen hat. Es erscheint zweifelhaft, dass der Angreifer den DFB-Job zugunsten eines Engagements im Kraichgau aufgibt.

Fokus auf die Ausbildung

Eine Option, die Wagner selbst nannte, ist die volle Konzentration auf seine Trainer-Ausbildung. Diese absolviert er beim DFB seit Jahresanfang als Teil des 71. Pro Lizenz-Lehrgangs. Es ist mit Abstand die unwahrscheinlichste Variante, denn in diesem Szenario hätte Wagner auch noch ein Jahr bis zur WM Assistent unter Nagelsmann bleiben können.

Heimfluch nimmt Hoeneß mit: «Kleiner Stich in VfB-Herz»

Heimfluch nimmt Hoeneß mit: «Kleiner Stich in VfB-Herz»

Stuttgart (dpa) – Der anhaltende Heimfluch des VfB Stuttgart mit der sechsten Niederlage in Serie vor eigenem Publikum in der Fußball-Bundesliga nagt auch an Sebastian Hoeneß. Das späte 0:1 (0:0) im Nachbarschaftsduell mit dem stark abstiegsgefährdeten 1. FC Heidenheim sei «brutal» gewesen, sagte der Coach: «Das war wie so ein kleiner Stich in unser VfB-Herz.»

Es sei «wirklich schwer» zu akzeptieren, so Hoeneß. «Es ist tough gerade. Da will ich nicht drum herumreden», räumte der 42-Jährige ein. «Fußball ist manchmal nicht zu erklären.» 

VfB seit 18. Januar im eigenen Stadion ohne Bundesliga-Punkt

Trotz vieler Chancen und Überlegenheit verpassten die Schwaben den ersten Erfolg im eigenen Stadion in der Fußball-Bundesliga seit dem 18. Januar. Seitdem durften die Stuttgarter zu Hause nur über zwei Pokalsiege jubeln. 

Das 0:1 von Heidenheims Joker Mathias Honsak fiel in der 89. Minute und verschärfte die Ergebniskrise des VfB. Eine Erklärung für den Negativrekord hat auch Hoeneß nicht parat. 

«Wenn ich mir alle sechs Heimspiele anschaue, die wir verloren haben, ist es ganz schwer zu erklären, dass du von diesen keinen Punkt geholt hast», sagte der Coach. «Fakt ist, dass wir sehr unzufrieden sind mit dieser Ergebnislage.»

Hoeneß verteidigt seine Mannschaft

Nur eine der vergangenen zehn Partien in der Bundesliga haben die Schwaben für sich entschieden. Der Sprung auf einen Europapokalplatz in der Liga ist praktisch ausgeschlossen. 

«Ich habe heute keine Mannschaft gesehen, die verkopft war», sagte Hoeneß bei DAZN. Er habe eine Mannschaft gesehen, die «ziemlich selbstbewusst» gespielt habe. Er wolle sich demonstrativ vor seine Mannschaft stellen. 

Rettet der DFB-Pokal-Sieg die Saison?

Mit einem Sieg im DFB-Pokalfinale am 24. Mai gegen Drittligist Arminia Bielefeld kann sich der VfB Stuttgart für die Europa League qualifizieren. Der Titelgewinn würde das Abschneiden in der Liga in den Hintergrund rücken. 

Ob er die Gefahr sehe, dass der Druck vor dem DFB-Pokalfinale zu groß werde? «Nein, das ist ein Finale. Da geht es darum, dass du das gewinnst, unabhängig davon, was davor ist», antwortete Hoeneß.

Klinsmann über Ex-Rivale Matthäus: «Richtig gute Freunde»

Klinsmann über Ex-Rivale Matthäus: «Richtig gute Freunde»

München (dpa) – Zwischen den beiden einst zerstrittenen Fußball-Weltmeistern Jürgen Klinsmann und Lothar Matthäus herrscht längst keine Missstimmung mehr. «Trotz vieler Streitereien mit ihm auf menschlicher Ebene hier und da sind wir mittlerweile richtig gute Freunde», sagte Klinsmann in dem Podcast «Ball you need is love» über sein Verhältnis zum WM-Kapitän von 1990.

Als beide Ende der 80er und in den 90er Jahren zeitweise gemeinsam für Inter Mailand und den FC Bayern aufliefen, galt das Verhältnis phasenweise als stark belastet. Zwischen ihm und dem jetzt 64-jährigen Matthäus sei inzwischen aber alles «total klar», sagte der 60 Jahre alte Klinsmann. Und ein «unfassbarer guter Spieler» sei Matthäus ohnehin gewesen.

Klinsmann über Tonnentritt: «Menschlich weh getan»

In dem Podcast von Moderator Arnd Zeigler sprach der frühere deutsche Teamchef auch über seinen legendären Tritt in eine Werbetonne als Spieler des FC Bayern im Mai 1997. Diese Reaktion auf seine Auswechslung habe ihm «menschlich weh getan», sagte Klinsmann.

In der Kabine habe er auf den damaligen Giovanni Trapattoni gewartet, um diesen um Entschuldigung zu bitten. Das werde er nie vergessen: «Ich stand da mit Tränen in den Augen vor ihm, habe gesagt: Trainer, es tut mir wahnsinnig Leid. Ich weiß gar nicht, was mit mir passiert ist da.» Trapattoni habe ihn daraufhin in den Arm genommen und gesagt: «Habe ich doch schon vergessen.»

Buddha? Nicht seine Idee

Zudem widerlegte Klinsmann erneut die weit verbreitete Meinung, dass er später als Trainer der Münchner Buddha-Statuen auf den Dächern rund um das Bayern-Trainingsgelände habe aufstellen lassen. Dies sei eine Idee des Designers des damals neu gebauten Leistungszentrums gewesen. «Der, der für die ganze Geschichte verantwortlich war, der hat dann halt Buddhas aufgestellt. Und die wurden mir dann später angekreidet.»

Nach seinem Aus als Nationalcoach Südkoreas im vergangenen Jahr kann sich der Schwabe weitere Trainerstationen durchaus vorstellen. «Ich hoffe, dass ich noch ein oder zwei oder drei Geschichten schreiben darf», sagte Klinsmann. Er arbeite wahnsinnig gern und sei stets offen für Neues. «Aber Fußball ist letztendlich nicht planbar.»

VfB kriselt weiter: Last-Minute-Tor bringt Heidenheim Sieg

VfB kriselt weiter: Last-Minute-Tor bringt Heidenheim Sieg

Stuttgart (dpa) – Ein Last-Minute-Gegentor gegen den 1. FC Heidenheim hat die Ergebniskrise des VfB Stuttgart verschärft. Der DFB-Pokal-Finalist verlor gegen den stark abstiegsgefährdeten württembergischen Rivalen mit 0:1 (0:0) und musste damit die sechste Heimpleite in der Fußball-Bundesliga nacheinander hinnehmen. 

Mathias Honsak schockte mit seinem Tor in der 89. Minute die Gastgeber von Trainer Sebastian Hoeneß. Dass es mit der angestrebten Aufholjagd auf die Europapokalplätze in der Liga noch klappt, kann sich der Vizemeister der vergangenen Saison und aktuelle Tabellenelfte immer mehr abschreiben.

«Langsam ist es echt schwierig, Worte dafür zu finden», sagte VfB-Stürmer Nick Woltemade nach dem Spiel bei DAZN. «Wir haben genug Chancen. Wenn heute das erste Tor fällt, geht das Spiel anders aus. Aber es ist wieder mal nicht gefallen.»

In den vergangenen zehn Bundesligapartien sprangen für die Stuttgarter nur einmal drei Punkte heraus. Zehn Minuten vor dem Ende hatte der eingewechselte Woltemade mit einem Lattenschuss ebenso wie Deniz Undav mit einem Kopfball an den Pfosten noch die Führung für die Stuttgarter denkbar knapp verpasst. 

«Bitter. Symbolisch für das Spiel, dass der nicht reingeht und wir dann so ein Tor kassieren», sagte Woltemade über seine Gelegenheit. Nur mit einem Sieg im Pokalfinale gegen den drittklassigen Außenseiter Arminia Bielefeld dürfte der Einzug in die Europa League möglich sein. 

Die Heidenheimer von Trainer Frank Schmidt dürfen sich nach drei Niederlagen in Serie im Kampf um den Abstiegsrelegationsrang über wichtige Punkte freuen. Nachdem in der Offensive lange kaum etwas von den Gästen zu sehen war, sorgte Honsak für kollektiven Jubel. Es könnte ein wichtiger Mutmacher für das Spiel am 2. Mai gegen den direkten Abstiegskonkurrenten VfL Bochum sein, auf den der Vorsprung vorübergehend fünf Punkte beträgt. 

Demirovic vergibt die Chance auf die Führung

Die Heidenheimer waren nach dem 0:4 gegen den FC Bayern am vergangenen Wochenende sehr auf eine dicht gestaffelte Defensive bedacht. Zwar hatten sie die erste Strafraumaktion, Adrian Beck stand aber knapp im Abseits. Überwiegend zog sich der Abstiegskandidat weit zurück. In einer zähen ersten Halbzeit hatten die Stuttgarter so deutlich mehr Ballbesitz.

Doch dem VfB fehlte es zumeist an Esprit, Tempo und Präzision für klare Torchancen. Nach einer halben Stunde ließ Ermedin Demirovic dann die Riesenchance auf das 1:0 verstreichen. Nach feinem Zuspiel von Deniz Undav tauchte er plötzlich frei vor Kevin Müller auf, scheiterte aber am Heidenheimer Torhüter. Es war die erste Aktion, bei der Müller eingreifen musste. Demirovic hatte auch für den ersten VfB-Abschluss gesorgt, der aber vorbeiflog (12.). 

Woltemade fehlt in der Startelf

VfB-Coach Hoeneß hatte in der Startelf etwas überraschend auf den formstarken Nick Woltemade verzichtet, der im ersten Spiel nach seiner Gelb-Rot-Sperre erst einmal auf der Bank Platz nahm. Nationalstürmer Undav bildete nach seinem Tor und seiner Vorlage beim wilden 4:4 bei Union Berlin wieder mit Demirovic das Stürmer-Duo. 

«Er hat das Momentum auf seiner Seite. Das wollen wir versuchen auszubauen», begründete Hoeneß bei DAZN seine Entscheidung für Undav. «Es ist offensichtlich, dass das keine Entscheidung gegen Nick ist.» Undav hätte aus seiner Chance kurz vor dem Seitenwechsel mehr machen können.

Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel schickte Hoeneß dann Woltemade für Rechtsverteidiger Leonidas Stergiou auf den Rasen und verstärkte damit die Offensive. Beinahe wäre der VfB dann aber durch eine Abwehraktion von Jeff Chabot in Rückstand geraten. Einen Kopfball von Patrick Mainka kickte der Innenverteidiger beim Klärungsversuch gegen die Latte.

Der VfB drängte zunehmend auf die Führung. Demirovic wurde von Frans Krätzig gerade noch gestört. Einen Freistoß von Fabian Rieder parierte Müller, Woltemade kam einen Schritt zu spät. Das Tor gelang dem VfB nicht mehr. Dann traf Honsak mit einem schönen Schlenzer von der Strafraumgrenze.

Früherer Serienmeister Turbine Potsdam steigt ab

Früherer Serienmeister Turbine Potsdam steigt ab

Potsdam (dpa) – Die sechsmaligen deutschen Meisterinnen von Turbine Potsdam können den zweiten Tiefpunkt ihrer Vereinsgeschichte nicht mehr abwenden und stehen als einziger Absteiger aus der Fußball-Bundesliga fest. Nach dem 1:3 (0:1) gegen Bayer Leverkusen kann der Traditionsclub aus Brandenburg in den ausbleibenden zwei Partien den vorletzten Tabellenplatz nicht mehr erreichen.

Erschreckende Bilanz

Für die Mannschaft von Trainer Kurt Russ geht es damit nach nur einer Spielzeit im Oberhaus direkt wieder in die Zweitklassigkeit. Ein Punkt nach 19 Spielen und ein Torverhältnis von minus 60 sprechen eine deutliche Sprache. Für den Champions-League-Sieger von 2010 ist es der zweite Bundesliga-Abstieg innerhalb kürzester Zeit. Nach dem Fall vor zwei Jahren folgte vorherige Saison der direkte Wiederaufstieg. Die wirtschaftliche Situation ist dieses Mal aber deutlich schwieriger.

MSV Duisburg bejubelt Rückkehr in die dritte Liga

MSV Duisburg bejubelt Rückkehr in die dritte Liga

Mönchengladbach (dpa) – Unter der Woche hatten sich die Fußballer des MSV Duisburg noch demonstrativ zurückgehalten. Nicht auf dem Sofa nach dem Rückzug des insolventen KFC Uerdingen, sondern auf dem Rasen wollten sie ihren Aufstieg bejubeln. Am Freitagabend war es so weit: 16.100 mitgereiste MSV-Fans bejubelten einen 1:0 (1:0)-Sieg bei Borussia Mönchengladbach II und die Rückkehr in die 3. Liga. 

Das Tor des Tages erzielte vor 20.893 Zuschauern Tobias Fleckstein bereits in der 6. Minute. Nach dem Abpfiff jubelten die Spieler überschwänglich. Elf Monate nach dem erstmaligen Abstieg in die vierte Liga machte Duisburg unter Trainer Dietmar Hirsch die Meisterschaft in der Regionalliga West perfekt. Damit ist dem MSV der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.

Der zweitplatzierte FC Gütersloh hat keine Lizenz für die dritte Liga beantragt. Die Rückzüge von Türkspor Dortmund und zuletzt Uerdingen hatten die Wahrscheinlichkeit von Duisburgs Aufstieg bereits vor dem drittletzten Spiel deutlich erhöht.

Normalerweise spielt Gladbachs U23 im kleinen Grenzlandstadion, doch zur Bewältigung der Fan-Scharen war man für das Spiel gegen Duisburg in den Borussia-Park umgezogen.

MSV noch immer 17. der ewigen Bundesliga-Tabelle

1963 gehörte der MSV zu den 16 Gründungsmitgliedern der Bundesliga und wurde in der ersten Saison Vizemeister hinter dem 1. FC Köln. Nach insgesamt 28 Bundesliga-Spielzeiten stieg Duisburg letztmals 2008 aus der Bundesliga ab, 2019 aus der zweiten Liga und 2024 erstmals auch aus der dritten. Trotzdem steht der MSV in der ewigen Bundesliga-Tabelle immer noch auf dem 17. Platz.

Im Schnitt kamen gut 16.300 Zuschauer zu Duisburgs Viertliga-Heimspielen. Zu den Auswärtsspielen begleiteten die Mannschaft im Schnitt knapp 4000 Fans. Geschäftsführer Michael Preetz hatte kürzlich im Vereins-TV gesagt: «Diese Unterstützung trägt die Mannschaft durch die ganze Saison.» Preetz zeigte sich erleichtert: «Wir können stolz darauf sein, wie wir und die Menschen in diesem Verein diese Liga angenommen haben. Es ist letztlich ein unfassbar tolles Jahr.»

«Wirtschaftliche Herausforderungen sind enorm»

Am Donnerstagabend hatte der MSV mitgeteilt, er erhalte die Drittliga-Lizenz unter Auflagen. «Die wirtschaftlichen Herausforderungen für den MSV sind enorm», hat Preetz (57) kürzlich betont. Im Dezember hatte der Spielbetrieb erst nach einer Geberrunde mit Stadt und Sponsoren gesichert werden können.

1:0 in Fürth: Großer Ulmer Sieg im Abstiegskampf

1:0 in Fürth: Großer Ulmer Sieg im Abstiegskampf

Fürth (dpa) – Aufsteiger SSV Ulm 1846 hat im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga einen großen Sieg bei der weiterhin nicht geretteten SpVgg Greuther Fürth erzielt. Maurice Krattenmacher sorgte am 31. Spieltag mit einem abgefälschten Schuss für das 1:0 (0:0) der Gäste, die in der Tabelle mit 29 Zählern vorerst auf den Relegationsplatz vorrückten. Die Fürther haben zwar noch sechs Punkte mehr, allerdings auch ein sehr schweres Restprogramm.

Fürther Lattentreffer

Die nicht unverdiente Führung verteidigte das unter dem neuen Trainer Robert Lechleiter deutlich verbesserte Gäste-Team vor 14.425 Zuschauern im Fürther Ronhof mit Kampfkraft und auch Glück. Einen Schuss von Branimir Hrgota lenkte Ulms Torwart Niclas Thiede in der 68. Minute an die Latte. Auch die extrem lange Nachspielzeit von acht Minuten überstanden die Ulmer.

Die Fürther bestimmten die Anfangsphase und kamen auch durch Jomaine Consbruch und Noel Futkeu zu ersten Abschlüssen. Mitte der ersten Hälfte kamen jedoch die Gäste immer besser ins Spiel. 

Ein Schuss von Felix Higl wurde abgeblockt (26.). Direkt danach hielt Torwart Nahuel Noll einen Linksschuss von Verteidiger Tom Gaal. Vor Schrattenmachers Treffer hatten die Ulmer nach der Pause den Torjubel schon einmal auf den Lippen. Higl verlängerte einen Einwurf Richtung Fürther Tor, aber noch vor der Linie konnte Verteidiger Niko Gießelmann spektakulär klären.