Ex-Weltfußballerin Hegerberg nach Fehlschuss: «Shit happens»

Ex-Weltfußballerin Hegerberg nach Fehlschuss: «Shit happens»

Basel (dpa) – Die frühere Weltfußballerin Ada Hegerberg nimmt ihren schwach geschossenen Handelfmeter mit Humor. «Shit happens», kommentierte Norwegens Starspielern ihren flach links neben das Tor gesetzten Versuch beim offiziellen EM-Eröffnungsspiel gegen die Schweiz. «Schlechte Ausführung, ich will ehrlich sein. Ich werde es mir ansehen und trainieren», versprach die 29 Jahre alte Stürmerin von Olympique Lyon.

Weil Hegerberg schon zuvor ihr 50. Länderspieltor erzielt hatte und ihr Team am Mittwochabend in Basel 2:1 gewann, konnte die Weltfußballerin von 2018 ihren Fehlschuss locker wegstecken: «Ich werde weiter trainieren, aber es tut mir sehr leid, dass ich die armen norwegischen Zuschauer so gestresst habe», witzelte sie nach der Partie in Gruppe A.

Hegerberg: «Mein Herz ist heute glücklich»

Die Atmosphäre sei «unglaublich» gewesen, schwärmte die sechsfache Champions-League-Siegerin und resümierte nach dem insgesamt eher schmeichelhaften Auftakterfolg: «Mein Herz ist heute glücklich.»

Auf der anderen Seite schwankten die Schweizerinnen zwischen Stolz über die starke Leistung und Enttäuschung über das 1:2. «Ich finde, die zwei Goals, die gefallen sind, sind eher unverdient gewesen», monierte die von der UEFA zur Spielerin des Spiels gewählte Frankfurterin Géraldine Reuteler. 

«Ich bin sehr enttäuscht», sagte Cheftrainerin Pia Sundhage über das bittere Ergebnis aus Schweizer Sicht. «Meine Spielerinnen haben mit ihrer Spielweise und ihrer Haltung gezeigt, dass sie bereit waren, zwei Schritte nach vorne zu machen.»

Bayerns Viggosdottir wegen Magenproblemen ausgewechselt

Im anderen Spiel der Gruppe A hatte Island gegen Finnland in Thun dreifaches Pech. Erst verlor das Team zur Pause Bayern-Kapitänin und Abwehrchefin Glodis Viggosdottir (Magenprobleme), nach dem Wechsel dann binnen weniger Minuten Hildur Antonsdottir mit Gelb-Rot (58.) – und am Ende das Spiel mit 0:1.

«Ich habe es schon seit ein paar Tagen», erklärte Viggosdottir ihre unfreiwillige Auswechslung. «Wir dachten, es sei vorbei. Ich habe versucht, damit zu spielen, konnte es aber nicht. Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen abklingen wird.»

BVB-Profis vor Real-Knaller: Ruf nach taktischen Anpassungen

BVB-Profis vor Real-Knaller: Ruf nach taktischen Anpassungen

Fort Lauderdale (dpa) – Nationalspieler Karim Adeyemi würde bei Borussia Dortmund gerne weiter an der Seite von Torjäger Serhou Guirassy anstatt als Außenstürmer spielen. «Ich glaube, wir verstehen uns blind», sagte Adeyemi vor dem Viertelfinale der Club-WM am Samstag (22.00 Uhr MESZ/Sat.1 und DAZN) gegen Real Madrid. «Im Zusammenspiel mit Serhou ist es gerade super.»

Beim 2:1 im Achtelfinale gegen CF Monterrey am Dienstag (Ortszeit) in Atlanta hatte Adeyemi als zweite Sturmspitze gespielt und Guirassy dabei beide Tore aufgelegt. Zudem hatte der BVB sein bislang bestes Turnierspiel in den USA gemacht. In der Vorrunde hatten die Dortmunder zuvor mit nur einem Stoßstürmer und zwei etwas zurückgezogenen Offensivspielern auf den Außenpositionen gespielt. 

Adeyemi möchte lieber um Guirassy «herumspielen»

«Ich weiß, was seine Stärken sind und er kennt meine – das klappt gut, wie man gesehen hat», sagte der 23-Jährige nach der Rückkehr ins Teamquartier in Fort Lauderdale weiter. Als Außenstürmer müsse er immer auch die Außenlinie mit abdecken, im Zentrum könne er «einfach ein bisschen um ihn herumspielen».

Auch Guirassy betonte das gute Zusammenspiel der beiden. «Karim hat einen komplett anderen Ansatz. Von daher ist es kein Problem, zu zweit vorne zu spielen», sagte der 29-Jährige. 

Kobel warnt: Gegen Real nicht so hoch verteidigen 

Aus der Mannschaft kamen zudem Forderungen, gegen Real vorsichtiger zu agieren und nicht zu hoch zu verteidigen. Gegen Monterrey hatte Torhüter Gregor Kobel einige Male in höchster Not klären müssen, da die Mexikaner immer wieder mit Bällen hinter die letzte Abwehrreihe Dortmunds gefährlich geworden waren. «Real Madrid hat natürlich nochmal andere Spieler. Das kann sehr gefährlich werden. Da können wir nicht so hoch stehen, weil der Abstand sonst zu groß ist», warnte Kobel. «Da wir müssen noch einen besseren Mix finden.»

Viel Zeit, um die Abstimmung zu trainieren, bleibt aber nicht. Nach einer Einheit am Mittwoch für die Spieler, die gegen Monterrey nicht oder nur kurz gespielt hatten, gewährte Kovac seinen Spielern am Donnerstag noch einmal einen freien Tag. Am Freitag – dem Nationalfeiertag in den USA – fliegt der Fußball-Bundesligist dann nach New York. Die Neuauflage des Champions-League-Endspiels von 2024 gegen Real findet am Samstag in East Rutherford/New Jersey nur wenige Meilen von Manhattan entfernt statt.

Magath über Club-WM: Geldschneiderei und «Katastrophe»

Magath über Club-WM: Geldschneiderei und «Katastrophe»

Berlin (dpa) – Felix Magath sieht in der Club-WM in den USA keinen sportlichen Wert, sondern nur eine «Geldschneiderei». Was an dem XXL-Turnier des Weltverbandes FIFA eine Weltmeisterschaft sein solle, wisse er nicht. «Nur, dass da Vereine aus verschiedenen Kontinenten gegeneinander spielen. Aber die Leistungsunterschiede sind halt einfach zu groß, als dass das jemandem wie mir, der sein Leben lang im Fußball ist, Spaß machen würde, da zuzuschauen», sagte Magath (71) bei Sky.

«Wann sollen sich die Spieler denn erholen?»

Seine Sicht als Trainer auf das Event mit 32 Mannschaften, das noch bis zum 13. Juli geht, sei noch kritischer. «Jetzt sehe ich eine Katastrophe auf Mannschaften zukommen. Also der FC Bayern kann froh sein, dass die Konkurrenz in der Liga im Moment nicht so groß ist, sonst würde ich schwarz sehen für eine deutsche Meisterschaft nächste Saison», erklärte der frühere Nationalspieler und langjährige Bundesliga-Coach.

Nach der langen Saison müssten die Teams wie der deutsche Meister aus München und Borussia Dortmund noch ein wochenlanges Turnier in Amerika bestreiten. «Wann sollen sich die Spieler denn erholen?», sagte Magath. Eine Vorbereitungszeit gebe es schon gar nicht mehr. «Die Spieler, glaube ich, werden Schwierigkeiten haben, die nötige Fitness in der nächsten Saison zu erreichen», meinte Magath.

Millionen-Einnahmen für deutsche Clubs

Die Bayern treffen am Samstag (18.00 Uhr MESZ/Sat.1 und DAZN) im Viertelfinale auf Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain. Der BVB spielt danach (22.00 Uhr MESZ/Sat.1 und DAZN) gegen Real Madrid um den Einzug ins Halbfinale. 

Zumindest finanziell lohnt sich das Turnier für die Bundesligisten, die bereits Einnahmen von jeweils mehr als 50 Millionen Euro eingespielt haben. Insgesamt schüttet die FIFA bei der reformierten Club-WM rund eine Milliarde US-Dollar (926 Millionen Euro) an die 32 teilnehmenden Vereine aus. Im besten Fall könnte es für den Turniersieger bis zu 113 Millionen Euro geben.

Viel los in Basel: Schweiz verpatzt Auftakt in Heim-EM

Viel los in Basel: Schweiz verpatzt Auftakt in Heim-EM

Basel (dpa) – Eigentor, verschossener Elfmeter, Videobeweis: In einem packenden EM-Eröffnungsspiel sind die Schweizer Fußballerinnen trotz viel Bundesliga-Power mit einer Niederlage in ihr Heim-Turnier gestartet. Die Elf von Trainerin Pia Sundhage verlor das offizielle Auftaktspiel vor 34.063 Zuschauern in Basel 1:2 (1:0) gegen Norwegen.

Ex-Weltfußballerin Ada Hegerberg (54. Minute) mit ihrem 50. Länderspieltor und die Freiburgerin Julia Stierli (58./Eigentor) bescherten dem Team von Trainerin Gemma Grainger einen optimalen Turnierstart. Nadine Riesen (28.) von Eintracht Frankfurt hatte die Schweizerinnen im St. Jakob-Park vor der Pause in Führung gebracht, Hegerberg verschoss noch einen Handelfmeter (70.).

Eine farbenfrohe Eröffnungsshow samt Choreo hatte den Gastgeberinnen um die rechtzeitig fit gewordene Kapitänin Lia Wälti vom FC Arsenal zunächst zusätzlichen Schub verliehen. Vor allem die starken Außenbahnspielerinnen Riesen und Iman Beney interpretierten ihre Rolle offensiv. Die Führung war daher verdient, zumal die ebenfalls in Frankfurt unter Vertrag stehende Géraldine Reuteler kurz zuvor aus 18 Metern den Ball an die Latte gedroschen hatte.

Norwegen verhalten, dann kommt der Doppelschlag

Norwegen um Abwehrchefin Tuva Hansen vom FC Bayern blieb zunächst eher passiv. Das änderte sich nach der Pause. Nach einem Eckball traf erst Hegerberg per Kopf zum Ausgleich. Und passend zu den ersten zarten «Norge, Norge»-Rufe aus dem kleinen Gästeblock grätschte Stierli den Ball bei einem Rettungsversuch ins eigene Tor. Torhüterin Livia Peng, die von Werder Bremen zu Chelsea wechselt, verhinderte gegen Hegerberg reflexartig gar das 1:3.

Sundhage reagierte, brachte das 18 Jahre junge Supertalent Sydney Schertenleib vom FC Barcelona. Die Schweizerinnen drückten nun, hatten aber auch Glück, dass Hegerberg den Ball vom Punkt kläglich vorbeischob. Im Gegenzug verhinderte der Videobeweis einen möglichen Foulelfmeter für die Gastgeberinnen, die in der Schlussphase noch mal viel aufwendeten, aber im Abschluss glücklos blieben.

Zuvor hatte sich Finnland in der Auftaktpartie der Gruppe A 1:0 (0:0) gegen Island durchgesetzt. Bitter dabei: Abwehrchefin Glodis Viggosdottir, auch Kapitänin des FC Bayern, musste zur Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für Finnlands Fußballerinnen war es vor rund 8.000 Zuschauern in Thun der erste EM-Sieg seit 2009. Katariina Kosola erzielte das entscheidende Tor der Partie (70. Minute).

Trainer stirbt bei Camp des FC Bayern in Riesa

Trainer stirbt bei Camp des FC Bayern in Riesa

Riesa (dpa) – Bei einem Nachwuchs-Trainingscamp des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München im sächsischen Riesa ist ein Übungsleiter gestorben. Der Honorartrainer aus Afghanistan brach laut Medienberichten bereits am Montag während der Mittagspause auf dem Platz der Feralpi-Arena zusammen und starb trotz des schnellen Einsatzes der Rettungskräfte später im Krankenhaus. 

119 Jungen und Mädchen aus Riesa und Umgebung hatten sich auf fünf Trainingstage mit den Bayern-Trainern gefreut. «Ashgar (…) brach während der Mittagspause auf dem Rasen der Feralpi Arena zusammen. Am Nachmittag erhielten wir dann die traurige Nachricht, dass Ashgar im Krankenhaus sein Leben verlor», teilte die BSG Stahl Riesa, die mit den Münchnern einen Dreijahresvertrag über die Durchführung der Camps hat, auf ihrer Homepage mit. 

Aus Respekt und Anteilnahme gegenüber dem Verstorbenen und deren Angehörigen beendete der FC Bayern das Campus-Training vorzeitig. Die Münchner bestätigten die Details zu dem tragischen Todesfall auf Anfrage.

Bayern reagiert bestürzt 

«Wir alle sind bestürzt und schockiert über den tragischen Vorfall während unseres FC Bayern Campus Trainings in Riesa. Für solch eine Situation gibt es keine Worte, unsere Gedanken und unser tiefstes Beileid gilt der Familie, den Angehörigen und Freunden», schrieb der FC Bayern in einer Mail an die Eltern. Zudem wurde den Kindern, Eltern und Trainern psychologische Betreuung angeboten. 

Der verstorbene Trainer hatte in Österreich eine U13-Jugendmannschaft betreut. Sein Heimatverein TSV Hartberg schrieb auf Instagram: «Er war mit seiner stets freundlichen, hilfsbereiten und professionellen Art bei allen Spielern, Eltern, Kollegen und Verantwortlichen sehr beliebt. Sein plötzlicher Tod reißt ein tiefes Loch in unseren Verein.»

Wegen Burkardt: Mainz-Boss mit Spitze Richtung Frankfurt

Wegen Burkardt: Mainz-Boss mit Spitze Richtung Frankfurt

Mainz (dpa) – Sportvorstand Christian Heidel vom Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 hat auf die Spekulationen zu einem Wechsel von Nationalstürmer Jonathan Burkardt zu Eintracht Frankfurt mit einer Spitze Richtung des Kontrahenten reagiert. Man werde Verhandlungen nicht über die Öffentlichkeit führen, sagte Heidel am Rande des Trainingsauftakts der Mainzer. «In Frankfurt gibt es da teilweise andere Methoden. Damit müssen wir leben. Und das ist für uns auch in Ordnung», sagte der 62-Jährige.

25 Millionen Euro im Gespräch

Burkardt wird schon seit längerer Zeit mit der Eintracht in Verbindung gebracht. Medienberichten zufolge sollen sich beide Clubs über eine Ablöse des Angreifers geeinigt haben. Dabei soll es sich dem Vernehmen nach um eine Summe von etwa 25 Millionen Euro handeln. Burkardt hat in Mainz noch einen Vertrag bis 2027.

«Wenn ein Transfer perfekt ist, dann geben wir ihn bekannt. Wir haben nichts bekanntgegeben, also ist nichts perfekt. An was das liegt und warum und wieso? Das ist Sache der Verhandlungspartner», sagte Heidel.

Gladbach bestraft Profi Neuhaus nach Video-Vorfall

Gladbach bestraft Profi Neuhaus nach Video-Vorfall

Mönchengladbach (dpa) – Wegen eines in den sozialen Netzwerken kursierenden Videos mit brisanten Aussagen hat Borussia Mönchengladbach Mittelfeldspieler Florian Neuhaus mit einer hohen Geldstrafe belegt. Zudem werde der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler in den nächsten vier Wochen nicht mit der Bundesligamannschaft, sondern mit Borussias U23 trainieren, teilte der Verein mit. Die Höhe der Geldstrafe nannte der Club nicht.

«Das Verhalten und die Aussagen von Florian Neuhaus sind vereinsschädigend und inakzeptabel, er hat mit seinen Worten dem Club geschadet und handelnde Personen tief enttäuscht, das ist mit den Werten des Vereins nicht vereinbar», sagte Borussias Geschäftsführer Stefan Stegemann laut Vereinsmitteilung.

Spöttische Aussagen und Worte über Millionengehalt

Der 28 Jahre alte Fußballprofi ist in dem kurzen Clip erst nicht zu sehen, als eine Stimme mit spöttischen Aussagen über Sportdirektor Roland Virkus zu hören ist. Ob die Stimme Neuhaus zugeordnet werden kann, ist nicht sicher. Kurz darauf kommt ein Mann ins Bild, der wie der ehemalige Nationalspieler aussieht und der dem Anschein nach über ein Millionengehalt spricht. Der Vorfall soll sich auf der Baleareninsel Mallorca abgespielt haben. 

Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane wird am Freitag zum ersten Leistungstest in der Vorbereitung auf die neue Bundesligasaison im Borussia-Park erwartet. Neuhaus hat in Mönchengladbach noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027. Er hat sich bislang zu dem Vorfall nicht geäußert.

HSV-Frühstart in der Hitze: Zurückgekehrt, um zu bleiben

HSV-Frühstart in der Hitze: Zurückgekehrt, um zu bleiben

Hamburg (dpa) – Wenige Wochen nach der Rückkehr in die Bundesliga ist der Hamburger SV schon die Nummer eins – und das am bislang heißesten Tag des Jahres. Als erster Verein aus der Beletage startete der Aufsteiger in seine erste Vorbereitung auf eine Erstliga-Saison nach sieben Jahren fußballerischer Zweitklassigkeit. «Der HSV kommt, um zu bleiben», sagte Sportvorstand Stefan Kuntz (62) während der Übertragung des Trainings auf dem vereinseigenen Youtube-Kanal. 

Nach zwei Tagen mit Leistungstests und medizinischen Untersuchungen betrat Cheftrainer Merlin Polzin um Punkt 11.00 Uhr mit seinen Spielern den Trainingsplatz neben dem Volksparkstadion. «Ich habe mich sehr gefreut, die Jungs wiederzusehen», sagte der mit 34 Jahren aktuell jüngste Bundesliga-Trainer. 

Vor 300 Neugierigen und bei hochsommerlichen Temperaturen von 35 Grad absolvierte der Kader seine erste Einheit. In der Spitze verfolgten 4.500 Zuschauer im Livestream die ersten Übungen der Spieler.  

Weitere Transfers geplant 

Im Mittelpunkt des Interesses standen die Zugänge: Der Ex-Berliner Jordan Torunarigha (27) kommt von KAA Gent und soll die Innenverteidigung stabilisieren. Nicolai Remberg (25) ist vor allem für das defensive Mittelfeld vorgesehen. Kurz vor dem Trainingsauftakt machten die Hamburger auch den Transfer von Rayan Philippe (24) von Zweitligist Eintracht Braunschweig offiziell. Der Franzose ist in erster Linie für die Außenbahnen eingeplant. 

Zudem tätigten die Hamburger in Torwart-Talent Fernando Dickes (17) von RB Leipzig einen Transfer für die Zukunft. 

Weitere Ab- und Zugänge sind noch bis zum Saisonstart Mitte August und bis zum Transferende am 1. September zu erwarten. «Es ist klar, dass der Kader, der heute auf dem Trainingsplatz steht, nicht zwingend der sein muss, der am Ende der Transferphase noch da ist», sagte Sportdirektor Claus Costa. 

Aufstiegshelden nicht mehr dabei

Einige Aufstiegshelden waren beim Trainingsauftakt nicht mehr dabei. Der überragende Mittelfeld-Antreiber Ludovit Reis (25) wechselte nach vier Jahren beim HSV zum belgischen Vize-Meister FC Brügge. Eine HSV-Zukunft wird es für Stürmer Davie Selke, mit 22 Treffern Zweitliga-Torschützenkönig, großer Wahrscheinlichkeit auch nicht mehr geben.

Der Vertrag des 30-Jährigen lief Ende Juni aus. Auf eine Verlängerung konnten sich Verein und Spieler bislang nicht einigen. Daher fehlte der Stürmer auch schon bei den Leistungstests am Montag und Dienstag.

Ebenfalls noch unklar ist, ob Mittelfeldspieler Adam Karabec nach einer einjährigen Leihe von den Hamburgern von Sparta Prag fest verpflichtet wird. Eine spannende Personalie ist Sebastian Schonlau. In der vergangenen Rückrunde verlor der in der Mannschaft und im Verein anerkannte Kapitän seinen Stammplatz in der Innenverteidigung. Zum Trainingsauftakt war er zumindest dabei. 

Ein anderer HSV als beim Abstieg 

Der Verein will als Rückkehrer ein anderer Verein sein, als er es bei seinem Abstieg 2018 war. «Wir wollen demütig sein, bescheiden sein, aber trotzdem maximal ambitioniert», meinte Costa. «Wir wollen keine großen Töne spucken, wir wollen nicht groß irgendwelche Ziele herausposaunen.» 

Immerhin: Anders als beim Abstieg ist der Hamburger SV bei seinem Bundesliga-Comeback finanziell solide aufgestellt. Finanzvorstand Eric Huwer hatte bei der jüngsten Mitgliederversammlung verkündet, dass der Verein endlich schuldenfrei sei. Dass das in der 2. Bundesliga gelang, ist ein Ergebnis auch von Huwers Arbeit. 

Finanziell solide aufgestellt

In der Etat-Rangliste der Bundesliga wird sich der HSV – anders als in der 2. Liga – dennoch vorerst in der unteren Region einordnen. Zwar verdoppelt sich das TV-Geld nach dem Aufstieg auf etwa 35 Millionen Euro. Nach sieben Jahren 2. Liga ist das im Vergleich zur künftigen Konkurrenz aber bescheiden.

Die Fans haben den Verein in den Jahren nach dem Abstieg nicht im Stich gelassen. Die 57.000 Plätze im Volksparkstadion war auch in der 2. Liga in beinahe allen 17 Heimspielen ausverkauft. Auch im Merchandising gab es Zuwächse. 

Bei aller Euphorie nach dem Aufstieg im Mai und der Feier auf dem Rathausmarkt mit zehntausenden Menschen: Dass die Erstliga-Zugehörigkeit des HSV kein sportliches Naturgesetz ist, hat der einstige Bundesliga-Dino in den vergangenen sieben Jahren erlebt. Das wissen die Fans wie die Verein-Verantwortlichen.